Mensch, was war das heiß am Samstag! Trotz allem hatten wir unser Seminar zum Thema Körpersprache unter Hunden. (08.08.20)
Und es war genial!!!
Die Hund haben soooo viel gezeigt und wir haben analysiert und interagieren lassen.
Die AHA- Effekte waren groß, denn es ist doch sehr beruhigend zu wissen, dass der eigene Hund doch nicht so ein Raufbold ist, wie es scheint.
Fast alle Hunde verhielten sich innerhalb des gesicherten Rahmens ausnahmslos deeskalierend und vorbildlich. Das sah außerhalb des Geländes und MIT Leine noch deutlich anders aus.
Auch haben wir immer erstmal ohne Besitzer die Hunde interagieren lassen und dabei mit Erstaunen festgestellt, wie nett die Hunde doch eigentlich sind und wie fixiert auf den Halter und teils völlig überfordert ohne ihren, scheinbar sicheren Hafen.
Das Thema Leine und Pöbeln war allerdings immer allgegenwertig.
Warum machen das denn so viele Hunde? Warum pöbeln sie ständig bei Hundebegegnungen und warum nicht, wenn keine Leine dran ist.
Was bedeutet es denn für dich, wenn dein Hund an der Leine ist?
Sicher als erstes Kontrolle, Sicherheit und auch ein bisschen stolz, einen solch schönen Hund an der Leine zu haben.
Für den Hund hingegen ist die Leine das wohl ätzenste was es gibt!
Permanente Kontrolle, Schmerzen, wenn es an der Leine ruckt oder eben auch, und das ist wohl das Wichtigste, er hat nicht mehr die Möglichkeit zu fliehen bei Gefahr.
Zusätzlich kommt dazu, dass Menschen Ihre Hunde, wenn sie noch nett und klein sind häufig an der kurzen Leine zu anderen Hunden hinlassen. Ist ihm das unangenehm kann er nicht flüchten! Andererseits hat er die Erwartungshaltung immer zu jedem Hund hinzudürfen. Bis er dann pubertär wird und eben nicht mehr zu jedem Hund hinkann. Das führt zu Frustration.
Im ersten Fall ist es so, dass der Hund nach dem Motto lebt „Angriff ist die beste Verteidigung“.
Im zweiten Fall ist es so, dass der Hund mega frustriert ist und deshalb seinem Frust freien Lauf lässt.
Natürlich sind auch schlechte Erfahrungen hinzuzufügen. Allerdings spielen hier die Gedanken des Halters eine immense Rolle.
Was kann man also tun, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist?
Da hilft nur Training unter fachkundiger Leitung. Vor allem sollte man hier auf die Ursache schauen. Natürlich ist ein Hund, der unsicher ist anders zu behandeln als ein Hund, der frustriert ist.
Fakt ist aber, dass wir permanent gegen unseren Hund arbeiten, wenn er an der Leine ist und das kann schnell zu Missverständnissen führen.
Um dem Vorzubeugen ist es natürlich auch ratsam, den Hund erst gar keinen Kontakt an kurzer Leine zu ermöglichen oder ihn dazu zu nötigen.
Auch wenn der Hund sich bedrängt fühlt und Schutz sucht, sollte er das von seinem Halter bekommen. Dazu gehört eben auch, den anderen Hund in seine Schranken zu weisen und diesem zu signalisieren, dass es dem eigenen Zuviel wird.
In allen Kursen achte ich penibel auf solche Situationen. Kein Hund soll bedrängt werden und jeder der Schutz sucht, bekommt diesen. Nur so können sich Hunde zu alltagstauglichen Gefährten entwickeln, ohne an der Leine zu pöbeln.
Und wenn es doch schon zu spät ist gibt’s ja den Leinenpöbelkurs ?