Der Tierschutzhund bei seiner Ankunft.
Hilde kam an und selbstverständlich waren wir hochemotional. Es war alles ganz anders als die ganzen anderen Einzüge. Immerhin ist dann nun schon der 12 Hund, der bei uns einzog. Mal ein Welpe, mal ein second-hand Hund von privat, mal Tierschutzhunde und auch Pflegehunde waren schon dabei.
Jeder Einzug war besonders und einzigartig.
Hildes war besonders, denn ich bin nicht mehr so blauäugig an die ganze Sache ran gegangen. Das machte es gar nicht leichter, sondern eher schwieriger, aber dafür konnten sich alle Beteiligten sicher sein „DIE BLEIBT!“, egal was passiert. Nicht das ich schon mal einen Hund abgegeben hätte, aber auch das sind Gedanken, die man manchmal eben hat.
Außerdem dachte ich eigentlich, kommt ein Hund aus dem Tierschutz nicht mehr in Frage. Zu groß ist die Angst, dass die ganzen Herausforderrungen, die mein bzw. unser Alltag so mit sich bringen, dass arme Ding völlig überfordern könnten.
Zum Glück bin ich eben nicht mehr blauäugig, habe Erfahrung und einen Profi-Blick.
Der für mich perfekte Verein war auch recht schnell gefunden, denn viiiiiiele Videos zu bekommen, um den Hund in etwa einschätzen zu können, war mir wichtig.
Eine nette Vermittlerin, die nicht jeden Hund und jede Arme vermittelt war, dazu auch noch da und so fanden wir gemeinsam die Hilde.
Aber genau dieses Blauäugige kann so manchen Hund sein schönes Zuhause kosten.😩
Kennst du den Satz? „Der muss erstmal ankommen“.
Entschuldigung, aber da könnt ich im Strahl kotzen.🤮
Was heißt dieser Satz für die meisten Menschen denn eigentlich? Richtig, der darf die ersten 14 Tage erstmal alles!
🐾Da wird nett gelacht, wenn er hochspringt.
🐾Da wird gefeiert, wenn er unbedingt zu anderen Hunden hinwill.
🐾Es wird gelacht, wenn er die Katze fixiert.
🐾Es werden zig verschiedene Dosen und Trockenfutter gekauft, bis das arme Hündchen endlich was frisst.
🐾Da wird süß geguckt, wenn er an der Tapete knabbert oder sich, was vom Tisch klaut.
🐾Total entzückt ist man dann auch noch, wenn sich zwischen seine Besitzer legt, denn er will ja soooo viel Nähe.
🙈Verdutzt ist man dann, wenn nach 14 Tagen, der Hund plötzlich anfängt einen anzubellen, wenn man nicht auf seine Wünsche eingeht.
🙈Wenn er plötzlich die Kinder drangsaliert oder Sachen klaut.
🙈Wenn er sich für seine Menschen einen feuchten interessiert, wenn er draußen ist und an einen Rückruf nicht im Ansatz zu denken ist.
Selbstverständlich soll ein Hund sein Zuhause erkunden dürfen, Tagesablauf mitbekommen und ja, auch die Hausregeln kennenlernen.
Und dazu gehört es, gleich von Anfang an diese Aufzustellen und ihm sie auch liebevoll, aber konsequent zu zeigen. Vorrausschauend zu denken ist nicht nur bei Tierheimhunden ein guter Ratschlag, sondern auch bei Welpen.
Was er heute darf, wird er in 3 Wochen einfordern!🎉
Hilde sprang uns an, was sie im Tierheim durfte. Wir haben sie runter gesetzt und haben sie da gestreichelt und uns dann weggedreht. Jetzt bleibt sie unten.
Sie wollte ins Meeri Gehege reinspringen. Zweimal habe ich sie rausgeholt und jetzt geht sie drumherum.
Zweimal ist sie gegen die Türklinke gesprungen, um die Tür zu öffnen. Wir haben ihr „gesagt“, dass wir das doof finden, und seither macht sie es nicht mehr.
Sie kommt und will liebe, während ich mit den anderen kuschle, also dränge ich sie weg, weil hier jeder Liebe nach MEINER Zuteilung bekommt. In einer Rudelhaltung unerlässlich sonst gibt’s richtig Stress. Auch das akzeptiert sie jetzt.
Sie ist erst 14 Tage bei uns und kennt alle Regeln die wichtig sind. Liebevoll, konsequent und mit viel Körpersprache leiten wir sie durch unsere Welt.
Zeige deinem Tierschutzhund deine Welt. Zeige ihm, was er immer darf, und zeige ihm liebevoll, aber Konsequent was er niemals darf und das vom ersten Betreten DEINER Welt.
Oder vereinbare gleich einen Hausbesuchstermin mit mir 😉
Wir klären zusammen, welche Regeln ihr habt und wie ihr sie dem Hund zeigen könnt.