WelpenSPIELstunden gibt’s bei uns nicht.
„Ich möchte mit meinem Welpen zur Welpenspielstunde. Haben Sie da noch Platz?“
Diese Frage begegnet uns fast täglich und wir wissen, dass es alle nur gut mit ihren Welpen meinen.
Aber gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht.
Alle die zu uns in die „Welpenspielstunde“ kommen wollen lernen als aller erstes, dass nicht jeder Hund geil auf Artgenossen ist. Das ist erstmal ein echter Brocken, der geschluckt werden muss.
„Wie jetzt? Ich wollte doch aber, dass er auf alle freundlich zu geht und spielt!“ Tja, daraus wird wohl zu 90% nichts.
Bist du denn zu allen, die dir auf deinem Lebensweg begegnen freundlch? Hast du lust, mit jedem Fremden zu spielen, dich zu unterhalten und direkt best friends zu sein? Wahrscheinlich eher nicht. Und unsere Hunde, die bekanntlich vom Wolf abstammen haben darauf erst recht keinen Bock. Das gilt es zu akzeptieren und die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen.
In unseren Welpenkursen wird vorrangig an der Beziehung zwischen Mensch und Hund gearbeitet. Außerdem achten wir genau darauf welche Hunde aufeinander Bock haben und wo einfach kein entspanntes Spiel entstehen will. Wir achten drauf und zwingen die Hunde nicht dazu.
Wir sensibilisiern alle Halter, auch selbst zu sehen, wann es passt und wann eben nicht.
Gleichzeitig warten am Rand die anderen Welpen und schauen zu. Denn wer möchte schon, dass sein künftiges Pubertier wie blöd an der Leine zieht, weil ein Artgenosse um die Ecke kommt?
Abwarten, zugucken und aushalten ist die devise und dann kann auch gerne getobt werden.
Das Ziel aller Welpenhalter ist klar: „ICH WILL EINEN ENTSPANNTEN HUND!“ Und den bekommt man definitiv nicht bei wild durcheinanderrennenden WelpenSPIELstunden.
Gerade in Hinsicht auf die Beziehung zum Halter ist es das A und O, dass der Welpe beschützt wird, wenn er sich fürchtet und das eben auch bei anderen Welpen oder erwachsenen Hunden die sich nähern. Ich entscheide, welcher Kontakt für meinen Hund gut ist und nicht der andere Hund oder sogar der andere Halter („Der will doch nur spielen!“)
Oft haben wir Hunde, die verunsichert sind, wenn sie zur ersten Stunde sind. Logisch, ist ja alles voll aufregend und diese ganzen Hunde.
Wir fordern die Besitzer immer auf, sich hinzuhocken und dem Welpen Schutz zu geben. Sie schieben also die anderen Welpen auch deutlich von ihrem Weg. Die Welpen bemerken das, fühlen sich sicher und dann tauen sie auf und gehen auf Entdeckungstour. Mit dem guten Gefühl, dass jemand da ist, der sie beschützt. DAS ist Beziehungsarbeit und Vertrauensaufbau.