Artgerechte Hundeernährung – Barfen vs. Trockenfutter

19. November 2020

Artgerechte Hundeernährung – Barfen vs. Trockenfutter

Eine häufige Frage in Hundetraining ist auch die artgerechte Ernährung. Jeder möchte natürlich nur das Beste für seinen Hund.

Aber was ist das denn nun eigentlich?

Einem Welpen/Junghund füttert man Welpen-/ Junghund Futter, ist doch klar! Oder?

Ganz so vertrete ich diese Meinung nicht.

Schauen wir in die Natur:

Eine Wolfsmutter läuft nicht los und besorgt ihren Welpen, Welpen Nahrung.

Eine freilebende Hündin, zum Beispiel weil sie ausgesetzt wurde (Spanien, Rumänien usw.) rennt ebenfalls nicht los und sucht nach Welpen Futter.

Meistens sind diese Hunde sogar gesünder.

Warum ist das aber so? Nun ja, die Futtermittelindustrie verdient sich am Welpen Futter, Junghundefutter, spezielles Beagle Futter, spezielles Schäferhund Futter, spezielles Kleinrassenfutter usw. ein großes goldenes Näschen.

Man kauft es, weil man ja nur das Beste für seinen Hund möchte.

Fakt ist aber, dass in Welpen- und Junghundefutter zu viel Proteine drin sind.

Die Hunde schießen in die Höhe, werden pummelig und alle denken „wow, der wächst aber gut!“.

Es ist total ungesund, wenn Welpen so schnell in die Höhe schießen.

Gar nicht so selten habe ich Hunde mit Wachstumsstörungen bzw. Knochenentzündungen, weil zu schnell gewachsen im Training gesehen.

Auch mein eigener Welpe war davon betroffen. Er wurde die ersten Wochen bis zur Ankunft bei uns (16.Woche) mit Trockennahrung aufgezogen und war da schon zu schwer. Mit 6 Monaten humpelte er und die Röntgenbilder ließen nichts Gutes erahnen. Natürlich stellte ich ihn, nach seiner Ankunft gleich auf artgerechtes Futter um aber die ersten Wochen mit Trockenfutter hinterließen ihre Spuren.

Beim erwachsenen Hund wird es dann natürlich nochmal interessanter. Da kommen kleine Weh-Wehchen dazu oder der Hund entwickelt zum Beispiel Allergien.

Häufig wird dann ein Spezialfutter empfohlen, aber braucht es das wirklich?

Nein! Auch hier ist meine Meinung und Erfahrung klar. In erster Linie sollte allem auf den Grund gegangen werden und nicht nur das Symptom, sondern der ganze Hund betrachtet werden.

Und was soll ich denn nun füttern?

Die erste und einzige optimale Lösung, ist das Füttern von rohem Fleisch. Das barfen.

„Och neeee, das ist so mega aufwendig!“– denkst du jetzt. Ich sage dir, es ist nicht aufwendiger als den Trockenfuttersack aufzumachen und in den Napf zu füllen!

Kurzer Einblick in meine Fütterung mit 4 Hunden:

  • 1kg Fleischmix auftauen (mach ich bereits am Vor- oder Vorvortag)
  • 6 EL Gemüse-Obst Mix einweichen
  • Näpfe nebeneinanderstellen
  • Abwiegen
  • Öl und Gemüse-Obst Mix dazu
  • Hinstellen und zugucken mit welchem Genuss das gefressen wird
  • FERTIG!

Ok, man kann sich vorher die Broschüre von Swanie Simon für 5€ kaufen und da nochmal nachlesen oder aber mich fragen. Ein bisschen einlesen schadet ja nicht.

Ich füttere alle meine Hunde, von Welpen bzw. seit ich sie habe mit rohem Fleisch. 1-mal hatte meine 11-jährige Hündin Würmer. Ansonsten nicht einen Wurm.

Die 11 – und der 17jährige haben JETZT ein bisschen mit der Leber zu tun aber durch die Anpassung der Fleischsorte ist auch das wieder im Griff.

Alle Hunde sind frei von Allergien. Darunter sowohl drei Rassehunde als auch ein Mischling.

Welpen sollten ebenfalls mit rohem Fleisch gefüttert werden. Einzig sollte man darauf achten, etwas mehr Kalzium zuzuführen. Also etwas mehr Hühnerhälse oder Eierschale.

Gibt’s denn gar kein gutes Trockenfutter? Auf was muss ich achten?

Wichtig ist die Zusammensetzung. Diese sollte klar deklariert sein. Getreide hat im Hundefutter nichts zu suchen und schon gar nicht an erster oder zweiter Stelle.

Man muss sich auch im Klaren sein, dass in einem Trockenfutter kein 70% rohes Fleisch drin sein kann. Es ist TROCKENfutter und kein Feuchtfutter. Es ist also normal, dass Fleisch getrocknet werden muss bzw. die Hersteller zusätzliche Mehle mit einarbeiten müssen.

Das ist eben der Unterschied zum Barfen.

So könnte ein relativ gutes Trockenfutter aussehen:

Frisches Geflügelfleisch (40 %); Amaranth (20 %); Geflügelprotein, aschearm, getrocknet (15 %); Kartoffelstärke; Erbsenmehl; Meeres-Zooplankton, gemahlen (Krill, 2,5 %); Traubenkernexpeller; Bierhefe, getrocknet; Johannisbrotschrot, getrocknet; Geflügelfett; Fischmehl aus Meeresfischen (1 %); Chiasaat; Geflügelleber, hydrolysiert; Rübentrockenschnitzel, entzuckertKräuter, getrocknet (gesamt: 0,2 %; Brennnesselblätter, Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut, Kamille, Fenchel, Kümmel, Mistelkraut, Schafgarbenkraut, Brombeerblätter); Yucca schidigera

Und so sieht ein schlechteres Trockenfutter aus:

Geflügelprotein (getrocknet, 17%), Reis (16%), Gerste, Hirse (Milo), Mais, Geflügelfett, Lammprotein (getrocknet, 4%), Rübentrockenschnitzel (entzuckert), Proteinhydrolysat, Hirse (gelb), Fischmehl, Erbsen (getrocknet), Fischöl, Hefe (getrocknet, 0,1% Mannanoligosaccharide, 0,06% Beta-Glucane), Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Grünlippmuschelextrakt (0,1%), Chicorée (getrocknet).

Man sollte sich immer im Klaren sein, dass teuer nicht gleich gut bedeutet und schon lange nicht umso teurer umso besser.

Einem Welpen kann und sollte man direkt nach Übernahme vom Züchter Adultes Trockenfutter geben. Damit hält sich das „in die Höhe schießen“ einigermaßen in Grenzen.

 

Sicher ist das hier ein riesen Thema und es gibt teils Sektenartige Verschwörungen was die richtige Fütterung angeht.

Wir sollten uns immer am Vorbild Wolf messen, denn davon stammen die Hunde ab.

Wölfe fressen Fleisch, Innereien und auch mal Beeren und Kräuter.

Was sie nicht machen ist, am Getreidefeld dem Bauern die Körner klauen oder ihr Fleisch übern Feuer braten, weil sie nämlich sonst Salmonellen bekommen.

Man könnte noch seitenweise weiter philosophieren und sich werde ich im nächsten Jahr, einen Monat mich ausschließlich zum Thema Fütterung über Facebook und im Blog „auslassen“. Auch Gespräche mit Experten, wie Tierheilpraktikerin Jeanette Frommolt werden dazu zählen. Aber alles zu seiner Zeit.

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