Anti-Zieh-Geschirr ja oder nein?

1. Februar 2024

Warum ein No-Pull-Geschirr keine Heilung bringt.

Wenn es sich viele Hunde aussuchen könnten, würden sie das Geschirr gerne zuhause lassen und ein Halsband wählen. Sie möchte es nicht anziehen, kratzen sich oder versuchen es abzustreifen. Leider können wir es nicht ignorieren:

– ein Hund der nicht Leinenführigkeit ist, nimmt am Geschirr weniger schaden

– ⁠im Auto sollte euer Hund zwingend am Geschirr, niemals am Halsband gesichert werden

– ⁠Schleppleine niemals ans Halsband

Also ein Geschirr zu nutzen macht durchaus Sinn. Aber wie sieht es mit Anti-Zuggeschirren aus? Angepriesen als Heilmittel für stark ziehende und pöbelnde Hunde? Ihr kennt eure Hunde und viele wissen:

Ihr müsst daran arbeiten, das übernimmt kein Werbeversprechen für euch.

Ihr wisst, wenn euer Hund voller Inbrunst pöbelt – er wird es notfalls auch auf drei Beinen tun! Aber was ihr nicht wisst: im Fall eines Pöblers verschlimmert ihr die Situation!

Stellt euch vor: es kommt ein anderer Mensch und ihr bekommt bei jeder Begegnung einen Schmerzimpuls. Denn nichts anderes tun diese Geschirre – über Druck und Schmerz dem Hund zu lehren: wenn du das tust, wird’s blöd.

Für viele Hunde ist dann aber gar nicht logisch, dass „nicht pöbeln“ eben auch „kein Schmerz“ bedeutet. Wir haben ihm das ja so nicht beigebracht und der einzig logische Schluss ist: pöbeln-Schmerz-ich muss noch mehr pöbeln, damit der andere Hund schneller weggeht. Oder es gibt auch Begegnungen, die würden nicht eskalieren, tun sie jetzt aber, weil der Hund weiß: es kommt ein Artgenosse-Schmerz-der andere Hund muss weg-der Schmerz hört auf.

Zurück zum Thema Leinenmanagement. Auch wir nutzen einen vorhandenen Frontring im Training, aber lediglich zur Unterscheidung, damit der Hund weiß, was wir vorhaben. Ebenso wäre auch das Umhängen der Leine eine tolle Unterscheidung oder das Umschnallen vom Geschirr ins Halsband.

Bei uns erhaltet ihr viele tolle Anregungen zum Training oder auch einen Leinenkurs: ABER es steht und fällt mit eurem Fleiß und vor allem der Konsequenz.

Dabei muss euer Leinentraining nicht staubig langweilig oder nervig sein. Nicht ist schlimmer für den Hund als stures Fussgehen an einer Meterleine- da ist die Außenwelt doch 5x toller als ihr. Habt Spaß daran, lobt, seid aufmerksam, locker flockig. Wir möchten doch einen Hund, der Lust hat an einem Meter locker zu laufen.

Dazu haben wir noch einen ultimativen Tipp für euch: verbannt aus eurem Kopf- der muss doch zwei Stunden schnüffeln und Geschäfte erledigen. Auch Zeit mit euch ist Qualitätszeit für euren Hund. Wenn ihr es locker flockig fröhlich angeht, verstärkt ihr dadurch dieses Gefühl an der lockeren Leine und könnt dennoch konsequent sein. So lohnt es sich für euch beide ☺️

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