Meine Gedanken zum Auslandstierschutz

22. Februar 2020

Traurig, aber wahr! Vom „geretteten“ Rumänen zum Maulkorbträger, weil Gefahr in Verzug!

Gestern war ich bei Kunden mit einem ehemaligen Rumänischen „Hinterlands“- Hund. Also einem Hund, der in Freiheit ohne Menschenkontakte lebte.
In Rumänien eingefangen, in einen Schelter (Tötungsstation) gebracht und dann ab nach Deutschland. Hier angekommen, in ein Haus mit Grundstück gebracht und natürlich auch zu Menschen. Die Menschen sind sehr nett und haben viel Zeit und sind auch bemüht.

Der „kleine“ Rumäne war aber nicht dankbar, sondern bis heute hoch gestresst. Wie so viele, vermeintlich geretteten Hunde!
Zwei Wochen nach seiner Ankunft, lernte er seinem Stress Ausdruck zu verleihen in Form von bellen, wenn Besuch kommt. Klappte für ihn nicht in allen Fällen befriedigend und das Limit des Stresspegels war erreicht! Der „kleine“ Rumäne ging in den Angriff über.

Hundetrainer wurden zu Rate gezogen. Einer nannte sich Hundepsychologe (ist nichts anderes als ein Hundetrainer) und verschrieb Beruhigungsmittel. Der letzte war kein offizieller Hundetrainer (Kein Gewerbe, nicht durch das Vet.-Amt zugelassen) war etwas überengagiert und unterschätzte die Gefahr, die mittlerweile von dem „kleinen“ Rumänen ausging und so kam es zum Beißvorfall.

Ich möchte mit diesem Post niemandem auf die Füße treten und sicher nicht den Tierschutz im Ausland schlecht reden aber bitte, bitte macht euch bewusst, dass diese Hunde NICHT dankbar sind! Diese Hunde kennen meist nichts aus unserer Welt. Menschen haben sie vielleicht mal von weitem gesehen. Sie waren frei, haben ihr Leben gehabt und werden in unsere Welt geworfen und sollen sich gefälligst anpassen. Sie sollen dankbar sein!

Mitleid solltet ihr nur haben, weil sie nicht mehr in ihrem Zuhause sein dürfen, sondern jetzt hier sein MÜSSEN. Nicht jeder Hund passt sich an, nicht jeder Hund ist so stark, um das zu verkraften.
Ich weiß nicht ob ich den Leuten helfen kann, ob sie stark genug sind ihrem Rumänen Sicherheit, Klarheit und Ruhe zu vermitteln. Aber ich versuche es und hoffe, dass dieser Hund nicht in „Sicherheitsverwahrung“ muss, weil er mit dem Leben, wie wir es uns für diesen Hund vorstellen, völlig überfordert ist.

Update: Mittlerweile lebt der kleine Rumäne auf einer Art Gnadenhof. Hier hat er das was er so schmerzlich vermisste…FREIHEIT. Er lebt auf einem riesigen Gelände mit vielen weiteren Hunden. Umsorgt aber eben mit allen Freiheiten, welche dieser Hund so dringend brauchte. Ich freu mich für ihn und hoffe, dass er so ein Stück weit sein altes Leben zurückhat.

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