Ja! Auch ein Profi macht mal Fehler.😉
Im Juni, im Urlaub war noch alles schön. Ich konnte Karli ableinen, er hat gehört und hat immer fein nach mir geguckt.
Im Septemberurlaub war ein ableinen nicht mehr möglich! Er hört nach wie vor, wie eine 1 aber er achtet nicht mehr auf mich. Also so gar nicht mehr… er rennt 200, 300m und dreht sich dann im besten Fall mal um.
Das hat unserer Beziehung einen richtigen Knacks gegeben, denn so ist das richtig schei… 😩
Nach dem ich mich nun maßlos über ihn geärgert habe, habe ich mich besinnt und überlegt, was genau schief gelaufen ist von Juni bis September.
Wie man sieht, eine nicht sehr lange Zeit, aber diese reicht schon aus. Nun ja, auch ich bin nur ein Mensch und meine Hunde Hunde und keine Maschinen.
Folgendes war passiert:
Privat gab und gibt es gerade einiges an Stress. Handwerker die dringend gebraucht werden und einfach nicht kommen oder sich melden, eine Heizung, die nicht funktioniert und der tägliche Wahnsinn im Alltag. Wie bei allen halt.
Erstmal habe ich auf Spaziergängen weniger mit den Hunden gemacht. Meine Energie reichte für eine Hunderunde mit Leckerchen werfen. Manchmal auch Miniübungen fürs Crossdogging.
Zuhause habe ich nicht darauf geachtet, dass Karli mir ununterbrochen hinterherläuft. Außerdem habe ich nicht bemerkt, wie er sich ständig zwischen mich und mein Kind/Mann/Katzen oder Amy geschmuggelt hat, wenn wir gealbert oder gekuschelt/ gespielt haben. Spielzeug hat er gebracht oder gerauft und ich habe immer wieder reagiert und bin drauf eingegangen.
Kam er ins Wohnzimmer oder aufs Sofa oder wo auch immer hin, ging mein Blick gleich zu ihm oder meine Hand, meine gesamte Aufmerksamkeit. Ich habe es einfach gemacht, obwohl ich weiß, dass das eben schlecht für die Beziehung ist. Rational weiß ich das, aber der Alltag hatte mich eben fest im, Griff und da passiert auch mir so etwas. 😉
Jetzt habe ich wieder alles verändert:
Ich kuschle nur, wenn ich das will, ich spiele nur, wenn ich das will, ich gebe nur Aufmerksamkeit, wenn ich es will. Ich schiebe ihn weg, wenn ich mit Mann/Tochter/Katze oder Amy schmuse oder spiele und ich mache auf Spaziergängen wieder mehr Action, auch wenn ich gerade noch nicht viel Freude dran habe, wie noch im Juni.
Mir ist wichtig, dass ich eine gute Beziehung zu meinen Hunden habe und da gehört es nun mal auch dazu, dass ich mich zusammenreiße und nicht dem Hund die Schuld gebe. Der kann nämlich nichts dafür, wenn mein Alltag gerade stressig ist. Er macht das, was Hunde nun mal tun, wenn man sich oder Lebensumstände verändert, sie regieren drauf, wie es ihnen ihre Natur sagt. Sie überlegen nicht, ob wir das richtig oder falsch finden, denn für sie ist alles richtig, bis wir ihnen das Gegenteil aufzeigen.
Den Lohn dafür hat mir Karli bereits geschenkt und achtet, nach zwei Wochen der Umstellung nun wieder mehr auf mich, nimmt häufiger Blickkontakt auf und ist auch mental wieder viel näher an mir dran. Das ist die beste Belohnung für mich und ihn. ❤️
Wie du siehst, geht’s nicht nur dir so sondern auch dem Profi. That´s life!
Wichtig ist, dass man es erkennt und schnell handelt oder sich Hilfe sucht.😌
Der gehorsamste Hund muss nicht die beste Beziehung zu seinem Halter haben. Da wären wir wieder bei den 5 Eckpfeilern einer glücklichen Mensch-Hund-Beziehung- BEziehung ist wichtiger als ERziehung