Der Hund springt Besuch an- Freude?

30. Juni 2021

Der Hund springt Besuch an- Freude oder steckt was anderes dahinter?

Kennen bestimmt einige von euch auch, oder? Der Besuch kommt und man weiß schon, dass der Hund gleich wieder hochspringt und sich freut. Ist ja ganz nett gemeint von ihm, aber unangenehm ist es trotzdem.

Aber springt der Hund eigentlich wirklich zur Begrüßung hoch, weil er es so nett findet, dass Besuch kommt oder steckt etwas anderes dahinter?

Zunächst mal kennt man ja die Sache mit dem Territorium. Fremde Hunde einfach mit ins Haus zum eigenen Hund bringen ist ja nun schon bekannt, eher ungünstig. Ist das bei fremden Menschen aber anders? Anhand der Körpersprache des Hundes erkennt man, ob er sich wirklich freut oder ob er den Besuch anspringt, weil es ein unerlaubtes Betreten des Territoriums ist.

Gerade junge Hunde sind noch recht aufgeschlossen und finden Besuch toll, sowohl Menschen als auch Hundebesuch. Werden sie aber erwachsen und haben nicht gelernt, dass der Mensch regelt, wer reindarf und wer draußen bleibt KANN das zum Problem werden. Das ist auch stark Rasseabhängig.

Der fremde Mensch kommt herein und der Hund stellt sich direkt vor ihn und checkt ihn mit der Nase ab. Mit dieser körperlichen Blockade verhindert der Hund, dass der Eindringling sich weiter ins Haus bewegen kann. Dann kann er ihn in Ruhe prüfen. Problematisch wird es dann, wenn der Eindringling sich einfach weiterbewegt und auf die Blockade nicht „hört“. Dann kommt spätestens das Hochspringen, anbellen oder zwicken in die Waden.

Die meisten Halter greifen erst dann ein, weil man diese Verhaltensweise nicht will. Das der Hund davor schon gewarnt hat, ist vielen nicht bewusst.

Ich erlebe es auch häufig, wenn Halter mit ihren Hunden auf den Hundeplatz kommen. Ich gehe auf das Team zu und der Hund will sofort nach vorne in die Leine springen. Das ist meist schon ein Zeichen, dass nicht geklärt ist, wer nach vorne hin auf den Familienverband aufpasst. Sicher, viele freuen sich einfach aber die überwiegende Zahl der Hunde sagt: „Nicht so nah an meine Familie!“

Was kann man also dagegen tun?

Im ersten Schritt sollte der Hund an der Leine sein, wenn Besuch kommt. Er darf mit zur Türe aber hat am Besuch nichts verloren. Weder Schnuppern noch anspringen. Der Besuch darf den Hund nicht anfassen. Ansprechen wäre auch nicht so toll aber ist meistens schwer für den Besuch. Wichtiger ist aber wirklich das anfassen. Wer möchte schon von einem fremden getätschelt werden?

Danach setzen sich alle hin und auch der Hund kommt mit zum Sofa. Er verbleibt so lange an der Leine, bis er sich ruhig hinlegt. Dann kann man ihn los machen und er darf den Besuch auch mal anschauen. Wichtig ist hier, dass der Hund lernt, dass nicht er bestimmt, wer reindarf, sondern der Halter.

Für Hunde der Besuch richtig doof finden, ist eine Freigabe gar nicht drin. Der Hund bleibt also ununterbrochen an der Leine oder in einer Box, später wird es sich ganz alleine auf seine Decke legen und den Besuch ignorieren. Es ist also nicht immer die pure Freude, die fremden Besuchern entgegenschlägt.

Übrigens, um das zu ritualisieren, sollte man während der Trainingsphase den Hund auch bei ihm bekannten Menschen an der Leine lassen. So lernt der Hund, dass es für jeglichen Besuch gilt. Erst ich, dass du.

 

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